Good Bye, 2024! Mein Jahresrückblick
In einer Talkshow vor einiger Zeit sprach eine junge Moderatorin darüber, dass sie zum Ende des Jahres für sich persönlich immer ein Wort des Jahres kürt. Eine schöne Idee, fand ich und überlegte. Was war mein Wort des Jahres 2024? Dann fand ich es: „zuviel“.
Wie bitte? Zuviel. Ja, zuviel von allem: zuviel Leid, zuviel Streitigkeiten und Bashing, zuviel Informationen, zuviele Joghurts im Supermarktregal, zuviel Termine, zuviel Zucker, zuviel Zwetschen, zuviel Regen und eine Schneckenplage ..
Nun am Ende des Jahres bin ich erschöpft und fühle mich wie in einer Waschmaschine hin und. her geschleudert und ausgewrungen und liege schlaff in einem Rest Lauge. Wenn ich in dem Bild bleibe, komme ich aber bald auf die Leine und lasse die Reste allen „Zuviels“ aus mir heraustropfen.
Wenn ich mich so umhöre, geht es vielen Mitmenschen ähnlich. Das Jahr war anstrengend; alle sind irgendwie erschöpft. Wie geht es dir?
Was war nun alles los?
Da waren zunächst die Messen: im Januar 2024 die „Heimtextil“ in Frankfurt, die „imm Internationale Möbelmesse“ in Köln, dann die „Ambiente/Christmas World/Paper World“ in einer, ebenfalls in Frankfurt. Im April dann die „Blickfang-Designmesse“ in Hamburg und die „Salone del Mobile“ in Mailand. Im Juni die „Real Estate Messe“ (Immobilienmesse) in Hannover; auch im Juni die „3-Days-of-Design“ in Kopenhagen, dann im August die FORMLAND Messe in Dänemark. Alle diese Messen habe ich besucht und über alle Messen habe ich Blog-Beiträge hier verfasst, leider nur nicht für die FORMLAND-Messe. Das habe ich einfach nicht geschafft.
Und dabei gab es für meine Begleiterin Inken Henze (ehemalige Repräsentantin der Messe für Deutschland) jeweils eine große schwere Tasche voller Goodies von Ausstellern der Messe. Und dabei wollte ich mich gern mit einem Report bedanken! Hmm, dafür haben sich bestimmt einige Freundinnen von mir gefreut, die ich mit einigen dieser Goodies beschenkt habe.
Dann noch diverse Veranstaltungen: Netzwerk-Treffen der HAMBURGER ORIGINALE, bei denen ich Mitglied bin. So im Februar im Landhaus Walter im Stadtpark. Hier habe ich den Kontakt zu Hadi Teherani aufgenommen, der als Speaker eingeladen war.
Im März lud ich anlässlich des Frauentags einige meiner Freundinnen und Familien-Frauen zu
mir ein. Das war auch schön.
Noch im März war ich dann wieder mal in Wien, wo ich natürlich mit Martina, meiner Podcast-Kollegin, zusammentraf. Es waren drei intensive Tage mit Diskussion über und um den Podcast, mit einer direkten Aufzeichnung beim renommierten Wohnprojekt Wien mit Heinz Feldmann und einem Abschlusstreffen in einem gemütlichen kleinen Café. Wien ist auch eine tolle Stadt und es macht mir große Freude mit Martina persönlich zusammenzutreffen. Meine IWAP-Kollegin Bea in einem Stadtteil-Büro (Gebietsbetreuung) traf ich dann auch noch.
Vielen von euch habe ich auch von unserem Besuch der „Matthäus-Passion“ in der Deutschen Oper an der Bismarckstraße in Berlin begeistert berichtet. Das war wirklich ein großartiges Erlebnis. Die Aufführung war einzigartig. Um einen Einblick zu geben, habe ich hier einen linkzu einem Video mit Auszügen aus dem Oratorium.
https://deutscheoperberlin.de/de_DE/videos/22801#:~:text=Matthäus,Passion
Sehr schön zu sehen ist, was man so alles aus einem Raum machen kann!
Im Mai fand dann der nächste Höhepunkt in diesem Jahr statt: die Verabredung zu einem Podcast-Gespräch mit Hadi Teherani - und dann die Aufzeichnung selbst.
Ich hatte befürchtet, dass er uns vielleicht nicht so ganz ernst nimmt und man das vielleicht in dem Gespräch hören würde. Aber er hat wirklich sehr ernsthaft und respektvoll auf unsere Fragen geantwortet und, wie ich finde, Schönes aus seiner Heimat, dem Iran, berichtet.
Wer möchte, findet das Gespräch immer noch auf unserer website „Wohnsinn & Raumglück“ – Folge 72: https://wohnsinnundraumglück.com/episode/72-gespraech-mit-hadi-teherani
Ebenfalls im Mai habe ich dann endlich wieder ein Feldstück beim Bauern in Barsbüttel übernommen. Von da an musste ich regelmäßig hinfahren, Unkraut jäten, wässern und die Erde lockern. Es ist wunderbar zuzusehen, wie aus kleinsten Saatkörnern große Pflanzen wie Zucchinis oder Kürbisse werden. Den Bohnen kann man fast zusehen, wie sie wachsen, aber es waren eben auch gefühlt Millionen von Nacktschnecken da und haben vom Grünkohl nichts – wirklich nichts dagelassen. Und auch Kartoffelkäfer warn schon früh da und haben das Kartoffellaub besetzt.
Auch das werden vielen von mir kennen: im Mai wird gefastet. Dann bin ich für vier Tage mit einer Gruppe auf dem Land und werde bestens von der Fastenfee Gunhild betreut. Das heißt, wir bekommen Säfte, Tees und Gemüsebrühen vorgesetzt. Auch das mag ich: ich fühle mich dann immer frei und leicht. Das anschließende Nichtessen macht mir überhaupt nichts aus.
Im Juni gab es dann weitere Veranstaltungen. Zum Beispiel die großen Demos „gegen rechts“. Mensch, war es da voll! Mittendrin stand ich mit meinem Transparent „Zusammen Zukunft gestalten“ und plötzlich es ging weder vor noch zurück. Dann gelang es mir, seitlich auszuweichen und gelangte mit einigen anderen in ein Bürohaus, wo wir mit einem Fahrstuhl in die Tiefgarage fuhren und dann in der Europa-Passage landeten. Puh, mir war ganz schön mulmig, als ich zuvor mitten in der Menge stand. Dennoch war ich happy, dabei gewesen zu sein und „Flagge gezeigt zu haben“. Ich will einfach nicht schweigen! Und es war auch Gänsehaut-Feeling zu sehen, wie viele Menschen zusammengekommen waren.
Zu den „3-days-of-Design“ in Kopenhagen war ich diesmal mit dem Zug gereist (im Jahr davor war ich geflogen – von Hamburg nach Kopenhagen -- über Zürich!!!!). Das Wetter war in diesem Jahr nicht so schön, aber Kopenhagen ist einfach eine tolle Stadt, auch bei Regen. Und überall in der Stadt (11 Distrikte) sind Design-Hotspots zu besichtigen. Da braucht man auch die vollen drei Tage. Ich habe jedenfalls viel gesehen, bin gelaufen ohne Ende und habe viele neue Menschen kennengelernt.
Die Rückreise sollte mit dem Nachtzug von Kopenhagen-Hauptbahnhof nach Hamburg stattfinden. Gegen Mitternacht war die Abfahrt geplant. Seit ca. 21Uhr verbrachte ich meine Zeit auf dem Bahnhof und wunderte mich, wieviel dort die ganze Nacht noch los war. Irgendwann versammelten sich dann unheimlich viele Menschen in roten Trikots, roten Mützen, Schals, riesige Ladungen Carlsberg-Bier und unheimlich viel Remmi-Demmi mit lauter Musik – und natürlich wollten sie alle nach Deutschland, also Hamburg mit meinem Zug, um an den ersten Spielen der Fußball-EM teilzunehmen und ihre Mannschaft =we are red, we are white, we are Danish Dynamite= anzufeuern. Ich stand dazwischen und fürchtete mich etwas vor der Zugfahrt, weil ich sehr müde war. Aber alle hatten schnell ihre Plätze eingenommen und es wurde schlagartig ruhig in den Abteilen. Als ich erwachte, war es hell und wir waren bereits in Bahrenfeld.
Am Nachmittag war ich dann wieder fit und fuhr zum Sommerfest im Garten von meiner früheren Chefin Male Boltze in Winterhude. Das war auch richtig schön, weil ich einige ehemalige Kollegen wiedersah und natürlich auch die Boltze-Kinder, mit denen ich ja lange zusammenarbeitete. Wenn man bei den Boltzes sieht, wer alles zur Familie gehört…. Ich denke, dass 50% der Gäste Familienangehörige sind.
Über weitere Veranstaltungen wie beispielsweise zu einem Summer-Summit des „Easterfield-Campus“ (Veranstalter Donkey-Products, Flobo Berger) habe ich dann im Blog berichtet. Es waren zehn Speaker dort ….!
Und dann gab es in der Fischauktionshalle die Ausstellung „Building Green“, die aus DK kommt und sich der Nachhaltigkeit für Bauten verschrieben hat. Da habe ich einen tollen Vortrag von Jan Gehl, bekannter Stadtplaner und Architekt aus Dänemark, gehört. Darüber habe ich auch in meinem Blog berichtet und man findet auch Vorträge von Jan Gehl bei YouTube.
Auf dem Sommerfest der Hamburger Kreativ-Gesellschaft im Juli hatte ich richtig viel Spaß. Ich war an einen Tisch geraten, an dem einige kreative junge Leute saßen. Unter anderem Anna vom Clubkollektiv in Hamburg. Sie sucht oft Räume für Clubs, die aus ihren Räumen rausmüssen – wie aktuell bei der Sternenbrücke, Holstenstraße in Hamburg. Wir kamen gleich ins Gespräch und es ergab sich eine lustige Runde, die immer weiterwuchs. Herrlich! Nicht nur vom erfrischenden Roséwein war ich berauscht, ne, auch von der Atmosphäre und diesen tollen jungen Leuten.
Und dann kam schon wieder ein Highlight in diesem Jahr: der NDR wollte einen kurzen Beitrag über mich und meine Arbeit als wohn- und architekturpsychologische Expertin machen. Uiii, das war was! Es gab einige Vorgespräche und Verabredungen, bevor das NDR-Team und ich uns trafen. Es ging los in der Hafencity, dann ging’s zu mir nachhause und anschließend zu einer jungen Familie, die vor ihrem Hausbau ein Beratungsgespräch mit mir geführt hatten und nun in das neue Haus eingezogen waren.
Der ganze Dreh hat mehrere Stunden gedauert und der Film ist gerade mal ca. 4 Minuten lang. Vor der Ausstrahlung am 29. Juli in der Sendung „DAS! Rote Sofa“ war ich mega-aufgeregt. Wer das Filmchen noch nicht gesehen hat, hier ist der link:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/das/Erika-Mierow-Raumpsychologische-
Einrichtungsberaterin-,dasx36856.html
Im August bekam ich, kaum dass ich aus Dänemark von der FORMLAND-Messe zurückkam, erneut Corona. Es ging mir nicht gut diesmal. Aber auch das habe ich überstanden. Es verlangte mir aber einige Geduld ab. Denn als es mir schon wieder besser ging, zeigten die Tests immer noch Ansteckungsgefahr an.
Im September ging es dann auf familiäre Spurensuche: acht Tage lang in Südspanien in Andalusien. Meine Eltern hatten dort mal eine Wohnung und ich war nie hingekommen, weil ich damals mit meiner Familie, meiner Tochter und dem Dauerumbau des Hauses in Bergstedt beschäftigt gewesen war. Meine Schwester Katrin aber war damals mehrfach dagewesen und wusste daher, wo die Wohnung lag. Ich buchte in der Nähe dieser Wohnung über AirBnB ein Apartment und irgendwann fand ich mit Hilfe meiner Schwester heraus, wo die Wohnung war. Fortan stellte ich mir vor, wie meine Eltern damals da herumgelaufen waren ….
Heiß war es im September und ich habe einige Male im Meer gebadet. Erholsam war es auch.
Über den Pressetag der Firmas TrendXpress habe ich auch nicht berichten können, obwohl ich der Einladung gefolgt war und mir alle Produkte und Aussteller angesehen hatte. Alle Unterlagen dazu liegen hier immer noch auf einem To-Do-Stapel …
Die Produkte, die ich hier sah, waren ausschließlich Haushaltsgegenstände und Dekorationen; keine Möbel oder sonstiges Interieur. Wie toll, dass die Firma TrendXpress, Frau Schiller, bei den Design Offices in Hamburg Raum findet, um Ihren betreuten Firmen die Möglichkeit zu geben, Neuheiten der Presse vorzustellen. Und wie toll, dass ich auch eingeladen bin. Auch hier gab es wieder tolle neue Kontakte.
Im Oktober fuhr ich nach Esslingen, weil wir vom Vorstand des Instituts für Wohn- und Architekturpsychologie (IWAP) wieder eine Mitgliedertagung veranstaltet hatten. Das war auch wieder richtig schön, die Kollegen und Kolleginnen aus Österreich, der Schweiz und aus allen Teilen Deutschlands zu treffen. Und es waren auch einige neue Mitglieder dabei. Und natürlich Martina …
Ich hatte mir in Esslingen eine private Unterkunft über AirBnb gebucht, die zwei Kilometer Fußweg vom Zentrum und Bahnhof entfernt lag. Als ich nach langer Zugfahrt in Esslingen am Bahnhof ausstieg, dachte ich, eine halbe Stunde Fußweg wäre jetzt gut und stiefelte los. Leider hatte ich überhaupt nicht bedacht, dass es dort sehr hügelig ist. Liebe Leute, ich kann euch sagen, ich habe wohl über eine Stunde gebracht, bis ich an der Bleibe ankam. Es war teilweise so steil, dass ich alle fünfzig Schritte Pausen einlegen musste und ich mich auf meinen Rollkoffer setze, um zu verpusten. Da musste ich dann auch schauen, dass mir dieser nicht wieder runterrollte ….
Und morgens bei meiner Abfahrt in Hamburg war es recht kalt gewesen und nun nachmittags hatte es sich geändert. Also: Schal abtüddeln, verstauen, Jacke und dann noch den Blazer ausziehen und so schleppte ich mich und meinen Trolley den Berg hinauf. Als ich endlich angekommen war, war mir nach Duschen zumute.
Und wieder besichtigte ich zusammen mit den HAMBURGER ORIGINALEN in Hamburg das Havens Living. Das Haus in Hammerbrook war neu eröffnet worden und bietet richtig viele möblierte Apartments auf Zeit an. Drei unterschiedliche Apartment-Größen sind dort möglich und sie sind in tollem Design eingerichtet.
Und dann war da noch der „Jupiter Day“. „Jupiter“ ist ein stillgelegtes Kaufhaus an der Mönckebergstraße und wird jetzt von Kreativen genutzt. Das wird reichlich und oft im Pop-Up- Verfahren genutzt und an diesem Tag war Showday mit vielen unterschiedlichen Angeboten.
Hat also alles etwas mit Räumen (Apartments, stillgelegtes Kaufhaus) zu tun ….
Ach ja, und dann gab es noch zwei Veranstaltungen im stilwerk Hamburg. Die eine war ein Jazz-Konzert mit Inusa Dawuda, einem Saxofonisten. Superschöööön, ich habe sogar getanzt!
Die zweite Veranstaltung „New Work. New Spaces. Arbeitsräume neu gedacht“ fand Anfang Dezember statt und ist eines meiner Themen in der Wohn- und Architekturpsychologie. Laut einer aktuellen KPMG-Studie wünschen sich 88 Prozent der deutschen CEOs in den nächsten drei Jahren eine vollständige Rückkehr ins Büro. Doch wie muss eine Raumgestaltung aussehen, die diesen Wunsch unterstützt und dabei verschiedene Anforderungen erfüllt: Agilität, Zusammenarbeit, Kreativität, Rückzugsmöglichkeiten und Identifikation? Ein interessanter Abend mit Oliver Kettenhofen, Gründer von SCOPE (hat für SAP gebaut), mit
Marco Spee und Steffen Körtje von New Work Lab Hamburg. Danke, stilwerk, für einen interessanten Abend und wieder neue Kontakte.
So, Ihr Lieben, wir haben den Dezember erreicht. Nur noch wenige Tage, dann geht das Jahr zu Ende. Aber das war’s ja noch nicht mit Aktivitäten:
Das ganze Jahr über habe ich mich mit der Soziokratie, einer demokratischen Organisationsform, beschäftigt und fortgebildet, wenn man so will. Das Institut stellt auf diese
Organisationsform um und wir wurden dort durch einen Experten geschult. Im Januar 2025 mache ich eine Prüfung und bin dann „Sociocracy-Practitioner“ mit Zertifikat, juhu!
Und dann ist da noch der Podcast, der alle 14 Tage mit neuen Episoden erscheint. Macht viel Spaß, aber auch Arbeit.
Das Buchprojekt mit Frau Boltzes Memoiren läuft auch noch und eigentlich treffen wir uns wöchentlich, wenn nicht etwas dazwischenkommt. Das passiert eben auch bei ihr und bei mir. Es ist aber schon viel zusammengekommen, und mir macht auch das immer noch viel Spaß.
Am Ende noch die Fragen von Leena, meiner Freundin, ob ich nicht auch ein positives Wort des Jahres habe? Ja, habe ich: Dankbarkeit. Ich bin dankbar für mein Leben, meinen Wohnort, meine Gesundheit, meine Familie, meine gute Ernte (trotz der Schnecken und ohne Grünkohl), meine Selbstbestimmung und natürlich für meine Freunde und Freundinnen. Sie alle machen mein Leben reich!
Liebe Leserin, verbringe schöne Feiertage mit viel Entspannung und in guter Atmosphäre und komme dann gut ins neue Jahr. Lass‘ uns in guter Verbindung bleiben und gemeinsam gute Gedanken wachsen.
Und hier noch ein Wunsch für uns alle:
https://www.youtube.com/watch?v=4xjPODksI08&list=RD4xjPODksI08&start_radio=1
Alles Liebe,
Erika
Dezember 2024