3days of design - København - Juni 2024

Bei Regen, Wolken, Wind und Sonne, aber ansonsten allerbester Stimmung hat København wieder in ihre Stadt und elf (11) Design-Bezirke eingeladen. 

 

Die Stadt war voll und wieder waren alle möglichen Sprachen zu hören, ein buntes Treiben und Miteinander. 

Überall waren die pinkfarbenen Ballons zu sehen und luden in die Showrooms ein. Das Motto "Dare to dream".

Erik Rimmer schreibt im Editorial von "The Paper": "... In a time when the world is at war und uncertainty is spreading, we must give ourselves time to find the courage to dream of a better world ..." 

Wie wahr! Und genau diese Unsicherheit ist überall zu spüren und die Folgen, na ja, die sehen wir in ganz Europa. Umso schöner ist die friedliche Stimmung hier. 

 

Der bdia (Bund deutsche Innenarchitekten und Innenarchitektinnen) hatten zu einem Rundgang eingeladen und ich war happy, noch einen Platz über die Warteliste kurzfristig bekommen zu haben. Gabriela Grassmann von Ideas make Tomorrow (https://www.gabrielagrassmann.de/) übernahm dankenswerter Weise die Führung.

 

Weil mein Zug etwas zu spät in Kopenhagen ankam, stieß ich bei Frost Denmark (https://frostdenmark.com/en/products/)auf die Gruppe. Hier wurden uns die Neuigkeiten aus ihrem Sortiment vorgestellt. Kleine Übersicht über diese und die 3days of design in diesem Jahr nachfolgend. 

 

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Dann ging's außerplanmäßig weiter zu Muuto (https://www.muuto.com/).

Muuto schreibt über sich auf der Homepage: 

Based in Copenhagen, Muuto is a contemporary design company committed to expanding on the Scandinavian design heritage. Founded in 2006, the brand has experienced exponential international growth with its new perspectives on Scandinavian design. With a bold and creative approach to new materials and techniques, the brand always delivers new perspectives on Scandinavian design by working with leading contemporary designers who are strong interpreters of their philosophy and combine their talents with the passionate Muuto creative team.

Es war sehr voll in den Showrooms (es gab wirklich mehrere) von Muuto. Aber nach unserem Besuch hier gab es draußen leckeres Speiseeis.

Nachfolgend ein paar Fotos vom Showroom Muuto. Übrigens, das Regal ist individuell zusammenbaubar und lässt sich nur durch Steckverbindungen fixieren. Gute Idee!

Dann ging's weiter zum Designhub ddcated (https://www.ddcated.dk/), das sich im Lapidarium of the Kings ausgebreitet hatte. Was ist ein Lapidarium? Das hatte ich noch nie vorher gehört. Wikipedia schreibt: 

Lapidarium (von lateinisch lapis „Stein“) ist die Bezeichnung für eine Sammlung von Steinwerken, etwa SkulpturenSarkophageEpitapheMeilensteineGrabsteine etc., die oft am Ausgrabungsort ausgestellt sind. 

Auf der ganzen Ausstellungsfläche über mehrere Etagen sind 57 Designfirmen versammelt. Eingeladen waren wir von bdia von Ege Carpets,  die uns ihre aus recyceltem Kunststoff hergestellten Teppiche zeigen. Das Drübersreichen über den Flor war erstaunlich weich und nicht ließ auf Kunstsoffmaterial schließen. Sie haben mi diesen Teppichen besonders als Auslegware bei Hotelausstattungen Erfolg.

 

 

Eine erstaunliche location - und die vereinzelten Designerstücke machten sich wirklich gut in dem Ambiente. Hier traf ich auch die beiden Hamburger Designer/in

Eva Maguerrre und Marcel Besau (https://www.besau-marguerre.de/)

Sie haben die Möbel in der Elbphilharmonie entworfen und die Eingangsräume im Museum für Kunst- und Gewerbe in Hamburg.

 

Anschließend wanderte unser kleines Grüppchen entlang der Hafenpromenade und machten Stopp beim SOHO House Copenhagen, einem Hotel aus der SOHO Hotelkette, direkt am Wasser.

Gern hätten wir hier eine kleine Kaffeepause gemacht, leider hatten wir nicht die Zeit, denn es gab ja noch einen weiteren Besichtigungstermin. 

Foto links: Häkelarbeit von Lulu Kaalund

 

Und so marschierten wir bei Regen und Wind weiter

zur Sunday-S Contemporary Gallery, wo uns Direktor und Galerist Peter Ibsen erwartete. 

 

Und wieder kamen wir in eine unglaublich tolle location. Eine große Altbau-Wohnung mitten in Kopenhagen, die Peter Ibsen mit diversen Kunstobjekten ausgestattet hat - und mit einem schönen Blick in den Hinterhof.

Als Expertin für Raumpsychologie weiß ich, dass weiße Räume eigentlich nicht zum Wohlbefinden führen, jedoch hatten diese hier ein unglaublich angenehmes Licht, eine gute Atmosphäre und Kontraste durch die ausgestellten Kunstwerke.

 

Peter zeigte uns alle Räumlichkeiten, auch die Kunst darin und erklärte mit viel Liebe die Arbeiten seiner Künstler. 

In dieser Wohnung gibt es außerdem Räume, die an die Künstler zeitweilig vermietet werden können. Beneidenswert!

https://bmw-art-guide.com/categories/collections/peter-ibsen-collection-copenhagen-denmark

 

Wir hatten Peter gefragt, ob er nicht ein schönes Café in der Nähe wüsste und er riet uns zu einem. Wir liefen freudig hin, aber es war gerade dabei zu schließen. An einer gegenüberliegenden Häuser-Ecke saßen einige Leute in einem Restaurant beieinander im Garten unter einer rotweißen Markise, und wir sammelten uns ein paar Stühle zusammen und setzten uns dann endlich hin. Gerade richtig, denn mit einem Mal schüttete es wie aus Eimern. Hatten wir ein Glück unter der Markise zu sitzen.

Der Kaffee und die anderen Getränke kamen und wir tauschten uns über unsere Arbeit aus. Und jemand sagte, dass wir heute 17.000 Schritte gelaufen waren. 

Nachdem wir Kontaktdaten ausgetauscht hatten, trennten wir uns und ich fuhr zurück zum Hauptbahnhof Kopenhagen, wo ich meinen kleinen Trolley bei der Gepäckaufbewahrung deponiert hatte. 

Es war eine wirklich schöne Tour durch die Design-Hochburg Kopenhagen.

 

Tag 2 der 3 days of design

 

Nachdem ich gestern in den Distrikten Kongens Nytorv und Marmorkirken herumgegeistert war, hatte ich für diesen Tag auch eine Guided Tour für den Distrikt Holmen gebucht, die von den Veranstaltern angeboten wurde. Dafür musste ich schon um 10Uhr auf Papiroen zum Treffpunkt sein. Die Kopenhagenerinnen Laura und Anna führten unsere Gruppe, die diesmal international war. 

 

Auf dem Weg zur ersten Station Fritz Hansen wurden wir auf die Bauwerke auf Papiroen aufmerksam gemacht, die von den Architekten Cobe entworfen worden waren. Nebenan, direkt am Wasser, steht auch die neue königliche Oper von Copenhagen, die von einem der Mitbegründer der Reederei Maersk der Stadt (oder dem Königshaus?) geschenkt worden war. 

Zwischen den Gebäuden der Cobe Architects und der Oper gab es einen großen freien Platz. Weil die Opernbesucher'innen nicht nur mit Fahrrädern anreisen, sondern zum größeren Teil mit Pkws, musste ein Platz zum Parken her. 

Diesen Parkplatz haben die Architekten von Cobe zweigeschossig unter die Erde verlegt und als Aufgang einen organisch geformten Wintergarten-Pavillon geschaffen. Drumherum hat man einen schönen Garten angelegt und von Autos ist nichts zu sehen. Der Name Operaparken ist also ein Doppelbegriff: zum ersten: Opernpark und zum zweiten: Opernparken. Sehr schön gelöst. 

Für die 3 Days Of Design ist die dänische Designfirma Fritz Hansen eine Kooperation mit Cobe Architects eingegangen. Sie haben die Ausstellung "Islands of wellbeing" genannt. Im schön angelegten Park als auch innerhalb des Pavillons wurden deren Neuigkeiten ausgestellt. Das dänische Unternehmen Fritz Hansen wurde schon vor 150 Jahren in Kopenhagen gegründet und ist eine bekannte Marke für Möbel, Leuchten und Accessoires. Ihre Zusammenarbeit mit Designern wie Arne Jacobsen, Paul Kjaerholm und Hans. J. Wegner haben sie die dänische Designtradition geprägt.

 

Für mich war das ein weiterer Höhepunkt meines Besuches!

 

 

Anschließend besuchten wir die bekannten Leuchten-Companies Flos (https://flos.com/de/de/) und Louis Poulsen (https://www.louispoulsen.com/de-de/reflections/3-days-of-design-2024) mit ihren ikonischen Leuchten.

Bei beiden Ausstellern war es rappelvoll, so dass ich bei Louis Poulsen keine Fotos machen konnte. Draußen jedoch hatten sie eine riesige "Artischocken"-Leuchte aufgebaut. Das kann man sich auf der Website (siehe oben) ansehen.

 

Hier ein paar Fotos von den Flos-Leuchten:

 

 

Zum Abschluss unserer "Holmen"-Führung waren wir in den Danish Art Workshops - https://svfk.dk/en/about-the-danish-art-workshops.

Sie ermöglichen Designern Produkte auszustellen und direkt nebenan gibt es Werkstätten, in denen mit allen möglichen Materialien gearbeitet werden kann. 

Der Stuhl unten (Foto Mitte) kann mit ein paar Handgriffen komplett auseinander gebaut werden. Auch eine gute Möglichkeit bei Verpackung und Transport zu sparen.

 

 

Nach dieser zweiten eindrucksvollen Tour ging ich mit zwei Frauen, Blanche aus Amsterdam und Theresa aus Rumänien, die in Schweden arbeitet, noch einen Cappuccino in einem Bauwagen-Café trinken. Auch wieder eine neue und schöne Begegnung. Es macht einfach so viel Spaß gemeinsam die schönen Designs anzusehen und sich darüber auszutauschen. 

 

Den Rest des Tages verbrachte ich schlendernd in Kopenhagen. Ich ließ mich hierhin treiben und dorthin. Es gibt ja überall Showrooms und Geschäfte, die einluden. So war ich bei

Hay- https://us.hay.com/

- Verpan (Verner Panton) https://www.3daysofdesign.dk/exhibitors/verpan,

- Tine K. Home - https://www.tinekhome.com/en/?gad_source=5&gclid=EAIaIQobChMIkfmuz-DvhgMVwqaDBx3z6AIJEAAYASAAEgK_WfD_BwE 

- Marimekko - https://www.marimekko.com/com_en/our-world/marimekko-journal/marimekko-copenhagen-pilestraede-flagship-store

- und einigen anderen mehr.

 

Am letzten Tag fuhr ich mit der Metro zum Distrikt Nordhavn und stellte mich erstmal bei Audo an. Auch hier war es voll und ich musste auf den Einlass warten. 

 

Es war in zwischen warm geworden. So lief ich in diesem Distrikt ein bisschen am Wasser herum, entdeckte den "Hamborg Plads" und viele schöne Neubauten, die schön und mit viel guten Aufenthaltsmöglichkeiten angelegt wurden und werden. Und überall gibt es kleine Stege übers Wasser und Sitzplätze. Wunderschön.

 

Nachfolgend ein paar Fotos von diesem letzten Bericht:

 

 

Und was gibt es an Trends? Viel Neues gibt es nicht. Wie auch, es gibt ja schon alles. Aber der skandinavische Style an Möbeln, Deko und auch an Architektur ist beeindruckend. Von "soft Minimalism" bis "dynamic world" ist alles vertreten und ich hoffe, dass meine Fotos das auch so zeigen.

 

Was ich sagen würde, ist, dass die Designs und Produkte echt und ehrlich sind. Was meine ich damit? Sie sind oft handicrafted, zeitlos, sind aus gutem und wertigem Material, gut gearbeitet und sie sind häufig schlicht in der Form, dennoch ästhetisch u n d  funktional. Es macht Freude, das Material anzufassen und die schönen Designs anzusehen.

Und mir machte es wieder deutlich, wie wichtig auch die umgebenden Räume sind. Und Kopenhagen hat einfach tolle Gebäude, in denen die Designs hergezeigt werden.

 

Herrje, was für ein Trip und was für Eindrücke!!

 

Nach diesen 3 Tagen in Kopenhagen verließ ich um Mitternacht Kopenhagen mit dem Nachtzug gen Hamburg. Der war ebenfalls voll und ausgebucht, aber nicht von Leuten wie mir, die die 3 Days Of Design ausgiebig besucht hatten, sondern von in roten Sporttrikots gewandeten Menschen, die zur Fußball-EM nach Deutschland fuhren und ihr Team unterstützten. Schon auf dem Bahnhof gab es laute fröhliche Partystimmung, aber im Zug selbst war es dann ruhig, weil wir alle geschlafen haben.

Alle Fotos: Erika Mierow - Juni 2024