Das Magazin md für Interior/Design/Architecture der Konradi Medien GmbH mit Sitz bei Stuttgart veranstaltet gelegentlich Fachveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen. Diesmal, am 12. September 2019, fand in Stuttgart im architektonisch interessanten Hospitalhof die Veranstaltung zum Thema ZUKUNFT OFFICE statt. Ich hatte mich angemeldet, einen Platz bekommen und war von Hamburg aus morgens um 7Uhr direkt dorthin gefahren.
Zunächst einmal hat mich der Veranstaltungsort sehr beindruckt. Ich persönlich mag es sehr, wenn alte Gebäude oder Traditionen mit Neuem zu einem guten Gesamtergebnis zusammengefügt werden, so dass es stimmig ist. Wer etwas mehr darüber wissen möchte, hier die website: https://www.hospitalhof.de/ueber-uns/architekturkonzept/
Die Vorträge fanden in dem schön gestalteten Paul-Lechler-Saal statt.
Also nun: Thema ZUKUNFT OFFICE oder ARBEIT …..
Eintreffen ab 16Uhr, Kaffeetrinken und Netzwerken. Start um 17Uhr. Frau Susanne Tamborini, Chefredakteurin, begrüßte die Gäste und stellte dann jeweils die Referenten vor. Fünf Vorträge waren vorgesehen.
Im ersten ging es um Materialien, die eingesetzt werden. Beispiele wurden genannt: Sperrholzwände aus Birkenholz, Stampflehm, Glas, Holz, Stein. Nachhaltig soll es vielfach schon sein, kommunikativ, wohlfühlen soll man sich dort (!!), auf Akustik wird geachtet, matte Oberflächen, wohngesunde Farben. Auch Freizeit-Situationen werden berücksichtigt.
Der zweite Vortrag wurde von einer Unternehmensberaterin gehalten. Firmen, die ihre Büroräume umgestalten wollen, zählen zu den Kunden. Interessant hier: sie beziehen bereits in die Planung Mitarbeiter mit ein und überlassen das Umgestalten nicht nur dem Management.
Wie wichtig das richtige Licht am Arbeitsplatz ist, wurde in dem Vortrag von Jonathan Brune von LUCTRA brand vorgestellt. Nachfolgend ein Foto der Folie über
Vor- und Nachteile im Vergleich.
Im Vortrag Nr. 4 wurde über neue Räume für agile Organisationen gesprochen. Neben der Ausgestaltung, der Akustik und dem Licht wurden Räume zur Freizeit und/oder Erholung bereitgestellt.
Im letzten Vortrag der Veranstaltung wurde grundsätzlich definiert, welche Bereiche im Arbeitslebensich verändert werden müssten, um den Begriffen "new work/"agiles Arbeiten" gerecht zu werden. Es reicht eben nicht, nur ein Bällebad oder den Tischkicker aufzustellen, wenn die Unternehmens-Kultur nicht auch darauf ausgerichtet wird. Folgende Faktoren sollten berücksichtig werden:
- New collaboration (z.B. agile Methoden, Design Thinking)
- New spaces (z.B. Begegnungsräume, CoWorking, ergonomische Ausstattung)
- New culture/leadership (z.B. vertrauensbasierte Führung, temporäre/wechselnde Führung, kollektive Entscheidungen)
- New organisation (z.B. Netzwerke, Projektarbeit, Employee experience)
- New incentives (z.B. Sinn und Bedeutung, Zeitmodelle, Vergütungssysteme)
- New technology (z.B. Digitalisierung, Big Data).
Fazit: Arbeit und Freizeit fließen immer mehr ineinander. Unternehmen sind - auch unter dem Druck des Facharbeitermangels - gezwungen Arbeitsbedingungen zu aktualisieren. Wir arbeiten nicht mehr nur noch um zu leben. Wir brauchen alle - gesunde -Lebens- und Arbeitsräume! Und wir alle suchen nach Sinn, besonders in der Arbeitswelt. Multikulturelle Räume sind nötig und die Mitarbeiter müssen mitgenommen werden.
Fotos: Erika Mierow